Herbstwind
Wie Feenstaub trieben die Eiskristalle über den hohen Bergkamm heran und bedeckten die noch grünen Hügel hinter dem Fluss mit glitzerndem Weiß. So früh im Jahr hatte es noch nie geschneit. Dazu sang der Herbstwind heulend sein Lied.
Meine Finger umklammerten die alte, mit Macken übersäte Tasse, in der Hoffnung auf etwas Wärme, doch der Tee darin war schon seit Stunden kalt. Seufzend stand ich auf, stellte die Tasse in den Geschirrkorb, der neben dem Eingang zum Café stand – ich war schon immer ordentlich gewesen – und ging.
Sie war nicht gekommen, wieder einmal, trotz ihrer unzähligen Beteuerungen. Ich Idiot!
L. E. Whitman für die Schreibchallenge #100tage100drabbles, August 02/2023
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